Grenadiere

Jägerzug ‘94 und Gründung der Grenadiere
Durch ihre gemeinsame Geschichte eng miteinander verbunden

Seit fast 30 Jahren kennen wir das Erscheinungsbild unseres Festzuges, der sich selbst bei schlechtem Wetter mit gewohnt starker Beteiligung präsentiert. Angeführt von den beiden musikalischen Vereinen, dem Trommlerkorps und dem Instrumentalverein Karken, hat sich in der Anordnung unserer Bruderschaft seit der Gründung des Jägerzugs im Jahre 1994 nicht mehr viel verändert. Während dieser bereits sein 30-jähriges Bestehen feierte, wurde zur Frühkirmes Karken vereint #2 im Juni 2023 das Grenadierskorps erst gegründet, und damit die Gliederung innerhalb der Bruderschaft nochmal erweitert.

Nachdem lange zuvor das Eintrittsalter für unsere Bruderschaft von 18 auf 7 Jahre abgesenkt wurde, etablierten sich die Jungschützen in kurzer Zeit zu einem wesentlichen Teil der Bruderschaft. Besonders unter den damals 16 bis 20-jährigen, lediglich mit schwarzer Jeans und weißem Hemd bekleidet, wuchs der Wunsch nach mehr Identität und einer einheitlichen Uniformierung. Die Jungschützen sollten einen eigenen Zug bekommen, und folgerichtig wurde nach zahlreichen Gesprächen 1994 der Jägerzug mit 10 Mitgliedern gegründet. Die Gründungsmitglieder waren in loser Reihenfolge Alexander Frenken, Thomas Windeln, Sascha Hohn, Markus Houben, Jürgen Küppers, Arnd Kremers, Helmut Kremers, Frank Florax, Heiko Molitor und Sven Kapohl. Der Jägerzug erfreut sich auch heute noch stetigem Zuwachs neuer Mitglieder ab 16, während andere Mitglieder, darunter auch zahlreiche Gründungsmitglieder, den Jägerzug aus unterschiedlichsten Gründen wieder verlassen haben, meist Ü35 und damit aus fehlender Alterszugehörigkeit, da sie sich nicht mehr als Jungschützen sahen. Doch statt eines Wechsels zu den „Schwatten“ oder ins Offizierskorps entschieden sich viele zu einer Beendigung ihrer aktiven Schützenkarriere – ein Zustand, den sich die Bruderschaft anders wünschte.

So wurden im Laufe der vergangenen Jahre immer wieder Stimmen laut, einen weiteren Zug aus der Taufe zu heben, um damit einerseits die Auswahl jedes Mitglieds, wo man sich hingezogen fühlt, zu erweitern, und andererseits das Altersgefüge der Züge neu zu ordnen.    

Schnell wurden konstruktive Gespräche innerhalb des Jägerzugs aufgenommen, der zu dieser Zeit 34 Mitglieder umfasste, um Einzelheiten zu diskutieren, sowie Zweck und Umsetzung einvernehmlich abzustimmen. Eine Teilung des Zuges wurde vorgeschlagen, in der zahlenmäßig die eine Hälfte, nämlich die der altersentsprechenden Jungschützen, den Jägerzug unter eigener Regie fortführen sollte, während die andere Hälfte eine neue „Heimat“ gründete, zu der sogar prompt einige „verlorengegangene“ Mitglieder zurückgewonnen werden konnten.       

Im nächsten Schritt bemühten sich die knapp 20 Gründungsmitglieder um einen geeigneten Namen. Allen voran war das (blaue) „Marinekorps“ (im Ernstfall zur Küstenverteidigung an Rur und Lago) zu Beginn sehr hoch im Kurs, wurde aber dann wieder verworfen, kam es doch aus einer Bierlaune heraus und wir sind als Karkener wohl eher selten zur See gefahren. Es folgten weitere Vorschläge wie „Prätorianer“, „Monsignores“, „Gebirgsjäger“ oder „Husaren“. In die engere Auswahl schafften es aber nur die „Veteranen“ (altgediente Soldaten), die „Pioniere“ (Wegbereiter) sowie die „Grenadiere“, die sich schlussendlich durchsetzen konnten. Der neue Zug hatte somit einen Namen: das


1. Grenadierskorps Karken ‘23“.

Über unseren Ausstatter Hintzen aus Korschenbroich konnten passende Uniformen schnell gefunden werden. Nun auch als „Grauröcke“ bekannt, entschieden wir uns für ein graues Muster, dessen Schnitt der Jägerzuguniform sehr ähnelt. Besonders wichtig waren uns die dunkelgrünen Applikationen an Kragen und Ärmeln, um Wurzeln und Herkunft zum Ausdruck zu bringen. So bleiben die beiden Züge auch nach der Teilung durch ihre gemeinsame Geschichte eng miteinander verbunden.

Damit stand einem Debüt nichts mehr in Wege, das wir auch direkt zur Frühkirmes Karken vereint #2 feierten und so das Jahr 2023 neben der 1.Königin ein weiteres historisches Highlight bereithielt. Unter tosendem Applaus und durchweg sehr positivem Echo wurden die Grenadiere von den Zuschauern empfangen – ein neuer Zug wurde geboren!